Hildegard Rützel

Hildegard Rützel wurde in Mindelheim geboren und studierte nach einem Klavierstipendium während ihrer Gymnasialzeit erst Schulmusik, wenig später parallel dazu Konzert- und Operngesang bei Thomas Moser und Sylvia Greenberg. Liedklassen besuchte sie bei Helmut Deutsch und Céline Dutilly.

Zum Ende ihres Studiums war sie freie Mitarbeiterin im Chor des Bayerischen Rundfunks und begann 2003 ihr Engagement beim RIAS Kammerchor.

Ihre Liebe zum Theater führte sie immer wieder auch zu freien Produktionen: Von Opernengagements mit barocken Partien bis hin zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen sang die Mezzosopranistin an der Komischen Oper Berlin, bei den Telemann-Festspielen Magdeburg, dem Kunstfest Weimar, dem mdr-Musiksommer Leipzig, am BFM Genf, beim Davos-Festival, dem Festival Ultraschall, an der Oper Leipzig, bei den Schwetzinger Festspielen, am Palais des Beaux-Arts Bruxelles und an den Barocktagen der Staatsoper Unter den Linden.

Zahlreiche CD-Aufnahmen und Rundfunkübertragungen dokumentieren ihre stilistisch vielfältige Konzerttätigkeit und die ForumKonzerte des RIAS Kammerchores boten immer auch einen wundervollen Rahmen, um die wildesten Programme auszuprobieren. Ihre besondere Zuwendung gilt dabei dem Lied: Internationale Auftritte mit den Pianist*innen Mizuko Uchida, Kathrin Dasch, Gilles Vonsattel, Philip Meyers, Steffen Schleiermacher, Axel Bauni und jüngst mit dem Klavierduo Gregor Meyer&Walter Zoller.

Was fasziniert dich am Singen?

Rückblickend fasziniert mich vor allem die Auseinandersetzung mit der modernen und zeitgenössischen Musik. Gerade bei Uraufführungen nach der ersten privaten Arbeitsphase mit dem Notenmaterial in den emotionalen und interpretatorischen Dialog mit den Komponist*innen zu treten, ist ein wunderbarer, fast schon alchemistischer Prozess. Ein Werk ganz neu zu erforschen, sich dabei manches Mal auch innerlich Gedankenprozessen hinzugeben, die zunächst völlig fremd erscheinen, und diese dann mit den Möglichkeiten des eigenen Körpers zu transformieren und hörbar zu machen und bestenfalls selbst transformiert zu werden, ist eine beglückende Aufgabe.