Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
Abo-Konzert
RIAS Kammerchor Berlin
Sheridan Ensemble
Denis Comtet Dirigent
Mit Märchenstoffen kennt er sich aus. Frank Schwemmer, 1961 in Berlin geboren, hat sich mit Haut und Haar der Vokalmusik verschrieben, komponiert für die Bühne, den Konzertsaal, die Kirche. Nach Der kleine Muck und Der Froschkönig ist der international gefragte Künstler nun ein weiteres Mal in das Reich der Fantasie eingetaucht – und wäre eigentlich im März 2021 zur Uraufführung seines Stücks Das Mädchen ohne Hände wieder aufgetaucht, hätte diese nicht wegen der Pandemie ausfallen müssen. Nun möchte das Werk für Chor und Kammerensemble in einem neuen Anlauf aus der Taufe gehoben werden. Schwemmer verwebt darin Motive aus dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm mit Texten aus Des Knaben Wunderhorn sowie Gedichten von Elisabeth Borchers zu einem mosaikartigen Psychogramm zum Thema Traumata und ihren persönlichen, historischen wie gesellschaftlichen Ursachen und Folgen. Wer so wie Schwemmer Genrefragen in aller Freimütigkeit diskutiert, überraschende Bildwelten entwirft, Assoziationen befeuert und Perspektivwechsel sinnstiftend zu nutzen weiß, der ist bestens berufen, die harte Trennlinie zwischen Fiktion und Wahrheit aufzulösen.
EN Well-versed in fairy tales, Frank Schwemmer, who was born in Berlin in 1961, has dedicated himself wholeheartedly to the composition of vocal music for the stage, concert hall and church alike. Following Little Muck and The Frog King, the internationally renowned composer has once again dived into the world of fantasy, and would already have emerged in March 2021 were it not for the pandemic’s disruption. Schwemmer combines the eponymous fairytale, as told by the Grimm brothers, with texts from Des Knaben Wunderhorn and poems by Elisabeth Borchers and Marie Luise Kaschnitz to form a mosaic-like psychogram on the subject of trauma. It takes an artist like Schwemmer to blur the line between fiction and truth.