Requiem Tournee-Konzert

Franz Schuberts h-Moll-Symphonie ist der Inbegriff des „Nicht- Abschließens“ – wir kennen sie daher als die Unvollendete. Früher nannte man sie seine letzte oder Achte Symphonie, da sie erst mehr als 30 Jahre nach Schuberts Tod entdeckt wurde. Heute heißt sie die Siebente, da sie vor der (vollendeten) Großen C-Dur-Symphonie entstanden ist. Warum Schubert sie unvollendet ließ, werden wir nie erfahren – die Arbeit an einem dritten Satz hat er abgebrochen. Jedenfalls wäre es auch für einen Schubert nicht einfach gewesen, dem Wunderwerk der ersten beiden Sätze etwas Gleichwertiges nachfolgen zu lassen. So gesehen, hat die Unvollendete auch etwas Vollendetes an sich.

Wenn es um Mozarts „Requiem“ geht, wird es tödlich ernst. Eine Toten- oder Seelenmesse sollte er komponieren – und starb darüber selbst. Für wen war die Messe überhaupt gedacht? Früh blühten die Gerüchte und Legenden – bis hin zu der Behauptung, Mozarts Tod sei geplant gewesen und das Requiem für seine eigene Totenfeier bestellt worden. Über kaum ein anderes Werk wurde so viel gestritten und gemutmaßt wie über das „Requiem“. Nur den 1. Satz (Introitus) konnte Mozart komplett auskomponieren. Den Rest hat ein halbes Dutzend Komponisten vervollständigt, allen voran Franz Xaver Süßmayr, ein Schüler und Assistent Mozarts und fleißiger Opernkomponist.